LG.Display macht keinen Hehl daraus, dass OLED die TV-Zukunft gehört, während LCD auf einem absteigenden Ast ist. 2018er-OLED-Panels sind bereits in den ersten TV-Geräten verbaut und die Investition in die neue 10.5G-Fabrik dürfte sich langfristig gesehen auszahlen. Die Marktzahlen beschreiben zwar noch den Kampf David gegen Goliath: Auf einen OLED-TV kommen 100 LCDs, doch im prestigeträchtigen TV-Segment sind OLED-Fernseher herstellerübergreifend nicht mehr wegzudenken. Selbst LCD-Verfechter wie Hisense kündigten OLED-TVs an und durch LG, Grundig, Loewe, Metz, Panasonic, Philips und Sony ist die Auswahl an attraktiven OLED-TVs so groß wie nie zuvor.
Für begeisterte TV-, Film- und Videospielfans stellt sich allerdings nicht nur die Frage, wie gut die Bildqualität ausfällt, sondern wie lange man sich am neuen TV erfreuen kann. Langzeitstudien, wie sie bei LCD-Fernsehern existieren, sind bei OLED-Displays noch nicht möglich, schließlich erreichten die OLED-TV-Verkäufe erst innerhalb der letzten fünf Jahre ein nennenswertes Niveau. Dass OLED-TVs eine kürzere Lebensdauer als Plasma- oder CRT-TVs aufweisen, die ebenfalls auf selbstleuchtende Bildpunkte setzen, kann man allerdings ausschließen, sodass jeder Plasma- oder CRT-TV-Besitzer vorbehaltlos den Technologiewechsel vollziehen kann.
Der größte OLED-Nachteil, Nachleuchteffekte in Form von Schatten, die durch helle bunte Bilddetails provoziert werden, tritt unter Praxisbedingungen kaum sichtbar in Erscheinung, allerdings sollte man LCDs und OLEDs in diesem Bereich nicht gleichsetzen: Schatteneffekte können zeitlich begrenzt auftreten und dunkle Pixel „arbeiten“, um auftretende Schatteneffekte auszugleichen. Aktive Pixelprozesse sind somit erforderlich, um eine gleichbleibend gute Bildqualität zu gewährleisten.
Für Grafik- oder Fotobearbeitungen am PC ziehen wir LCDs noch vor, doch für Bewegtbildinhalte sind OLEDs aktuell der Qualitätsmaßstab: Ausleuchtung, Farbpräzision, Bildkontrast und Bewegtbildschärfe werden selbst von den besten LCDs nicht erreicht. Wie lange unsere Einschätzung noch Bestand hat, hängt maßgeblich von zwei TV-Herstellern ab: Samsung und Sony wollen 2018 Hochleistungs-LCDs auf den Markt bringen, die OLEDs in wichtigen Bildbereichen schlagen und typische LCD-Nachteile bis zur Unkenntlichkeit minimieren sollen.
Ob OLED-TVs damit auch Ende 2018 unser Bildranking anführen werden, ist noch nicht in Stein gemeißelt. Haben Sie den OLED-Technologiewechsel bereits vollzogen? Haben Sie schon positive oder negative Erfahrungen gesammelt? Schreiben Sie uns!
Sie erhalten die aktuelle Ausgabe 03/2018 der HDTV ab sofort am Kiosk, online als E-Paper via Readly und Heftkaufen oder auch als Abo.
Hier Heft kaufen:
Diese Themen finden Sie in der neuesten Ausgabe der HDTV:
- Oliver Rockstein von Diveo im Interview, Klassiker neu auf UHD Blu-ray, OLED-Lampen als Lautsprecher
- Panasonic gibt OLED-Preise bekannt, neuer Codec AV1, Grafikupdate für Xbox- Classic-Games
- Oppo beendet Player-Produktion, Dolby-Vision-Updates für Sony- und LG-TVs, Philips mit Android 7
- Neue LCD- und OLED-Generation von LG
- Freesync-Gaming mit Xbox One und Samsung-TVs
TESTS
- Sony KD-55AF8
- Philips 65OLED873
- Sony KD-65XF8505
- Panasonic TX-43FXW754
- UHD-Blu-rays im Bildtest
HINTERGRÜNDE
- Erste Schritte mit Sonys KD-55AF8
- Erste Schritte mit dem Philips 65OLED873
- OLED-TVs von Sony und Philips im Bildvergleich
- Erste Schritte mit Sonys KD-65XF8505
- Erste Schritte mit Panasonics TX-43XW754
- 4K-HDR-Qualität pixelgenau geprüft
- Diveo vorgestellt: Die bessere TV-Lösung?
ENTERTAINMENT
- Unser blauer Planet II
- Paddington 2
- Detroit
- Vikings
- The Handmaid’s Tale