Streaming-Apps im Ausland updaten

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Smartphone, Mobiles Fernsehen; © Cybrain - Fotolia.com
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Heute kommt man beim Urlaub im Ausland mittels Streaming-Apps leichter an heimische Fernsehprogramme als je zuvor, doch wie so oft steckt der Teufel im Detail.

TV-Streaming-Plattformen wie Waipu.tv, Zattoo und Co. bieten alle einen geräteübergreifenden Zugang, zum Beispiel über Apps auf dem Smartphone und dem Tablet, zu den Lieblingssendern. Und das nicht nur daheim, sondern auch unterwegs innerhalb der EU. Darüber hinaus funktionieren zumindest die von uns getesteten Plattformen auch in Norwegen und der Schweiz, die bekanntermaßen keine EU-Mitgliedsstaaten sind.

Was bedeutet EU-weiter Zugang?

Auf den Punkt gebracht, bedeutet EU-weiter Zugang, dass Dienste, die man zuhause nutzt, auch unterwegs funktionieren. Für Personen mit Wohnsitz in Deutschland heißt das etwa, dass sie zum Beispiel ihren Waipu.tv-Zugang auch im Ausland verwenden können. Österreicher hingegen können etwa ihr SimpliTV-Paket auch in Deutschland oder anderen EU-Ländern nutzen. EU-weiter Zugang bedeutet allerdings nicht, dass ein Österreicher ein Waipu.tv- oder ein Deutscher ein SimpliTV-Abo abschließen kann. Denn diese Streamingdienste sind nicht in allen Ländern aktiv.

Erde Weltall; © NicoElNino - stock.adobe.com
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So sind etwa die österreichischen Plattformen von SimpliTV und Drei TV nur für Österreicher gedacht. Waipu.tv gibt es hingegen in der Alpenrepublik nicht. Zattoo ist zwar in beiden Ländern präsent, kommt aber jeweils mit unterschiedlichen Paketen. Womit das umfangreichere für Deutschland zwar im Ausland genutzt, aber dort nicht abonniert werden kann.

Software-Updates für Streaming-Apps im Ausland

Wir alle wissen, dass Apps ab und an ein Software-Update erfahren. Dies erfolgt nicht automatisch, sondern man wird in einer Einblendung hingewiesen, dass man das Update selbst über einen App-Store starten muss. Erst nachdem die Aktualisierung abgeschlossen ist, lässt sich die App wieder nutzen. Das kennen wir. Solche Updates haben wir alle schon oft genug gemacht.

Doch hier verbirgt sich ein großer Stolperstein. Welche Apps in einem App-Store angeboten werden, hängt davon ab, in welchem Land man sich gerade befindet. So berichtete uns ein Urlauber, dass er während eines Slowenien-Urlaubs aufgefordert wurde, seine am Smartphone nur selten genutzte SimpliTV-App zu aktualisieren. Doch Slowenien zählt nicht zu den Zielmärkten des Streaming-Anbieters. Womit die App auch nicht in den einschlägigen Stores verfügbar war. So ließ sich auch kein Software-Update vornehmen und so ließ sich die App auch nicht nutzen. Also kein heimisches TV im Urlaub am Handy.

Laptop Macbook Mobil streaming

Streaming-Plattformen lassen sich nicht nur über Apps, sondern auch über deren Homepages am PC nutzen. Sie haben den Vorteil, dass man bei ihnen nicht von am Gerät durchzuführenden Updates überrascht wird. Somit kann man TV-Sender auch dann gucken, wenn das Smartphone seinen Dienst verweigert. Was freilich nur funktioniert, wenn man ein Notebook auf Reisen bei sich hat.

Sich vorbereiten

Um die Wahrscheinlichkeit unangenehmer Überraschungen zu minimieren, sollte man im Zuge der Reise-Vorbereitungen auch an Software-Updates denken. Möglichst kurz vor Reise-Antritt sind alle Streaming-Apps, die man im Urlaub zu nutzen gedenkt, auf ihre Funktion zu testen. In diesem Zusammenhang stößt man automatisch auch auf alle Anwendungen, die ein Software-Update erfordern. Dabei sollte man nicht nur an Video-Streaming-Apps, sondern auch an solche für Internetradio denken. Auch den deutschen Radioplayer wird man etwa in Österreich vergebens im App-Store suchen.

Stichwort Zattoo

Zattoothek Logo
Foto: Zattoo AG

Die Streaming-Plattform Zattoo ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv. Aber jeweils mit länderspezifischen Paketen. Diese können nur in den betreffenden Ländern geordert werden. Was die Länder aber gemeinsam haben: Sie nutzen alle dieselbe App. Ob man nun Zattoo Deutschland oder Zattoo Österreich sieht, hängt alleine davon ab, mit welchen Zugangsdaten man die App füttert. Damit hat man auch die Chance, anstehende Software-Updates im Urlaubsland vornehmen zu können. Aber Achtung: Versuchen Sie keinen neuen Account mit den Daten im Ausland zu erstellen, denn das bringt Probleme bei der Anmeldung.

Keine Garantie

Unmittelbar vor Reise-Antritt vorgenommene Überprüfungen, ob man auf dem Smartphone die aktuellen Software-Versionen installiert hat, minimieren zwar das Risiko, von Aktualisierungsaufforderungen verschont zu bleiben, können sie aber nie ganz ausschließen. Schließlich ist nicht bekannt, wann die Betreiber neue Updates vorsehen. Diese können uns auch mitten während des Urlaubs treffen. Das zeigt uns, dass Streaming-Plattformen zwar ein nettes Feature sind, ganz auf sie verlassen sollte man sich darauf jedoch nicht. Zumindest in diesem Punkt bietet uns etwa der Satelliten-Empfang im Wohnmobil weitaus mehr Planungssicherheit.

Absichern

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© Screenshot Auerbach Verlag

im Ausland ist es immer gut, sich nicht einem einzigen Streaming-Anbieter auszuliefern. Denn dieser kann uns mit erforderlichen App-Aktualisierungen während unserer Ferien recht schnell von unseren TV-Sendern aussperren. Mit einer zweiten Streaming-Plattform ist man jedenfalls auf der sicheren Seite. Denn es ist unwahrscheinlich, dass alle zur selben Zeit nach einer Aktualisierung schreien. Als Zweitanbieter kann man auch auf Gratis-Plattformen zurückgreifen. Diese bieten mitunter zwar ein eingeschränktes Angebot. Aber wenig zur Verfügung zu haben, ist immer noch mehr als gar nichts.

Nicht alle Plattformen betroffen

Im deutschen Sprachraum gibt es auch länderübergreifende TV-Streaming-Apps. Die bekanntesten sind die Mediatheken von ARD und ZDF. Sie werden in den App-Stores auch außerhalb Deutschlands angeboten. So lässt sich ein erforderliches Software-Update zum Beispiel auch an einem der beliebten Kärntner Badeseen vornehmen. Wobei wir davon ausgehen müssen, dass ein erforderliches App-Update umso unwahrscheinlicher vorgenommen werden kann, je exotischer das Reiseziel ist.

Geoblocking, Europa; © tanaonte - stock.adobe.com
© tanaonte – stock.adobe.com

Einschränkungen sind bei den Mediatheken von ARD und ZDF im Ausland dennoch in Kauf zu nehmen. So lassen sich längst nicht alle in der Mediathek enthaltenen Filme und Serien etwa in Österreich ansehen. Dies trifft vor allem auf ausländische Produktionen zu. Immerhin kann man inzwischen auch viele Sendungen der Live-Streams der ARD- und ZDF-Kanäle in Österreich ansehen. Welche und wie viele Inhalte tatsächlich verfügbar sind, hängt vom Aufenthaltsort ab. Für viele Sendungen besitzen ARD und ZDF nur die Rechte für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Schweiz und Liechtenstein

Zu häufig wird vergessen, dass die Schweiz und das kleine Fürstentum Liechtenstein keine EU-Mitgliedsländer sind. Damit gilt in beiden Ländern auch nicht das EU-Roaming-Abkommen, das uns die gewohnte Nutzung unserer Mobilfunk-Geräte ohne oder nur mit geringen Zusatzkosten erlaubt. Unterschiede gibt es lediglich beim im Ausland verfügbaren Datenvolumen. Es wird vom abgeschlossenen Mobilfunk-Vertrag bestimmt.

Nicht alle Mobilfunk-Anbieter haben mit ihren schweizer Kollegen spezielle Roaming-Vereinbarungen getroffen. So kann das Telefonieren, vor allem aber internetbasierte Anwendungen wie auch Streaming, zu einer echt teuren Angelegenheit werden. Auch hier gilt es, Verträge vor Reise-Antritt zu prüfen oder sich nach den aktuellen Gegebenheiten beim eigenen Mobilfunk-Anbieter zu informieren.

Fazit zur Nutzung von Streaming-Apps im Ausland

Streamin-Apps im Ausland updaten
©Auerbach Verlag / Thomas Riegler – Grundsätzlich funktionieren Streaming-Apps auch im EU-Ausland und in der Regel auch in Norwegen und der Schweiz. Außerhalb des deutschen Sprachraums kann die Verfügbarkeit in den Mediatheken von ARD und ZDF stark eingeschränkt sein

Noch nie war der Zugang zu heimischen Fernsehprogrammen während des Urlaubs so leicht wie heute. Zumindest, wenn man sich im weiteren Sinne in der EU aufhält. Es ist noch nicht lange her, da ging auf Reisen nichts ohne die mobile Sat-Anlage. Heute hat man die weite Welt in der Hosentasche. Viele Länder Europas besitzen bereits eine sehr gute Mobilfunk-Infrastruktur, die zumindest aus technischer Sicht an vielen Orten, egal ob am Strand oder auf einer Hütte in den Bergen, Live-TV-Streaming zulässt.

Grundsätzlich funktionieren Streaming-Apps im Ausland genauso gut wie auch daheim. Sollten jedoch während eines Auslandsaufenthalts App-Updates erforderlich werden, kann das ein schnelles Aus des Fernsehvergnügens am Handy bedeuten. Dessen sollte man sich bewusst sein.

Text: Thomas Riegler / Redaktion: Felix Ritter

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4 Kommentare im Forum
  1. Daran wird die EU auch nichts ändern. Wenn sie die Sender dazu zwingen, dann verschwinden die Inhalte auch für einheimische. Sie dürfen es schlichtweg nicht.
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