IFA ersetzt ihr ikonisches Logo durch Allerwelts-Schriftzug

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IFA Logo

„Ausgerechnet zum 100.“, möchte man fast sagen: Wenn im September 2024 die weltweit größte Messe für Consumer Electronics und Home Appliances ihren 100. Geburtstag feiert, präsentieren sich die bekannten IFA-Initialen in neuem Design.

Ein Kopf zwei Pfeile und ein (Flimmer-?)Kasten drumherum – man mag von dem nun alten IFA-Logo halten, was man will. Ikonisch war es in jeden Fall. Stilistisch, subjektiv betrachtet, vielleicht auch ein bisschen dahin gekritzelt. Letztmalig Anfang der 2000er überarbeitet, prägte sich das in Rot und Blau gehaltene Banner (siehe unten) zumindest direkt dort ein, worauf der linke der beiden Pfeile abzielte – im Auge. Dass der rechte Pfeil aufs Ohr zeigte, suggerierte dem Betrachter im weitesten Sinne, worum es auf der Messe geht – Unterhaltungselektronik.

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Der „Funk-Otto“ wird nicht mehr im Hauptlogo zu finden sein, soll aber noch nicht ausgedient haben. Vielmehr begegnet er den Messebesuchern von nun an zu diversen Gelegenheiten, die in der Mitteilung vom Mittwoch jedoch nicht konkretisiert wurden. Bildquelle: Messe Berlin

Der „Funk-Otto“ verschwindet zu seinem 70. nicht so ganz

Die neue Aufmachung könnte hingegen generischer kaum sein. Ob sich hinter den drei Lettern nun die Internationale Funkausstellung, die Invasive Fauna Assoziation oder die italienische Flotten-Admiralität verbirgt, ist nicht erkennbar. Nur der neue Claim („Innovation for All“) verrät in sehr simpler Sprache auf Englisch, womit wir es hier zu tun haben könnten, der alte („Consumer Electronics Unlimited“) deckte sich zwar nicht mit den Initialen der Messe, ging aber ebenfalls etwas konkreter auf den Sachverhalt ein.

IFA 2024
Bei der Eröffnung der 100. IFA, am 6. September 2024, sind die Reihen hoffentlich dichter besetzt.

Es soll „mehr als ein Logo für die Zukunft“ sein

Wenn man sich die Hintergrund-Informationen anschaut, beginnt das Re-Branding etwas mehr Sinn zu ergeben: Bei der Umsetzung des neuen Designs diente ein historischer Meilenstein der IFA als Ideengeber: der Start des Farbfernsehens in West-Deutschland. Der damalige Vize-Kanzler Willy Brandt drückte auf der IFA 1967 den symbolischen roten Knopf und startete damit hierzulande eine neue Ära im TV-Geschäft. Anhand dieses Wendepunkts entstand die Idee, ein Farbschema zu entwickeln, das dem des Fernseh-Testbildes ähnelt. Vielen ist das TV-Testbild noch bekannt, weil es bis Mitte der 90er Jahre nach Sendeschluss ausgestrahlt wurde. Ob dieser Ansatz nachvollziehbar gelungen ist, muss aber jeder für sich selbst entscheiden.

IFA-Website 2024
Auch der Webauftritt sowie alle weiteren Marketing-Mittel bekommen in nächster Zeit sukzessive den neuen Anstrich verliehen.

Das Jubiläum soll nach eigenen Angaben jedoch von mehr als nur einem visuellen Makeover geprägt sein. Innerhalb der letzten sechs Monate habe die IFA Management GmbH in enger Zusammenarbeit mit ihren Gesellschaftern – der gfu Consumer & Home Electronics GmbH, Inhaberin der Markenrechte der IFA, und Clarion Ltd – einen tiefgreifenden Neugestaltungsprozess für das gesamte Markenumfeld der IFA eingeleitet. Für diese ambitionierte Aufgabe wurde Highsnobiety beauftragt. Zurzeit wird alles – von der E-Mail-Signatur bis zum Internet-Auftritt – auf das neue Design umgestellt, die heiße Phase der Vorbereitung die Messe und den damit verbundenen Jubiläums-Angelegenheiten somit eingeläutet. Die IFA 2024 findet vom 6. bis 10. September statt.

Dass ein Neuanfang bitter nötig war, zeichnete sich auch in den Querelen der vergangenen Jahre ab, die zudem noch von Pandemie-geprägten Problemen der Messe-Branche an sich gekrönt waren. Von daher ist nur allzu verständlich, dass eine Neuausrichtung auf mehreren, wenn nicht allen Ebenen vorgenommen wird – insbesondere zum 100. Jubiläum. Die IFA will, wie sie selbst proklamiert, ein globales Publikum ansprechen, das so vielfältig ist wie die Stadt Berlin, in der sie beheimatet ist.

Dazu erklärt Leif Lindner, CEO der IFA Management GmbH: „Wir alle befinden uns zurzeit in einer dynamischen Phase, gesellschaftlich, politisch und wirtschaftlich. Gleichzeitig beschleunigt sich auf technischer Ebene Innovation durch die konstante Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz. Die Stimmungen sind aktuell vielfältiger und komplexer als zum Beispiel noch im letzten Jahrzehnt. Wir wollen mit unserer gesamten Markengestaltung dafür sorgen, dass Aussteller:innen und Konsument:innen wieder Technologie und Innovation feiern können! Wir befinden uns im Wandel. So wie das Radio, der Farbfernseher und das Internet die Welt nachhaltig verändert hat, so wird KI, VR und Quantum Computing uns erneut in ein neues Zeitalter bringen. Die IFA mit ihrer neuen Marke soll in ihrer zukünftigen Ausrichtung ein Ort werden, der Menschen fasziniert, überrascht und einen Blick in ihre eigene Zukunft gewährt – zumindest auf Produkte und Anwendungen, die ihr Leben maßgeblich bestimmen werden.“

Bildquelle:

  • df-ifa: Messe Berlin
24 Kommentare im Forum
  1. Ich finde das neue Logo total langweilig, das alte war viel besser und passte auch besser zur IFA.
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