Zum Neustart der Bundesliga am kommenden Wochenende bietet Sky neue Features an. Neben zusätzlichen UHD-Spielen gibt es auch Audio-Optionen, die interessant klingen, aber teilweise auch kritisch aufgenommen werden.
Die Grundeinstellung „Original“, die auch im Rahmen der auf Sky Sport News HD frei empfangbar ausgestrahlten Samstagnachmittags-Konferenz zu hören sein wird, wird, um für ein möglichst authentisches Hörerlebnis zu sorgen, einen stärkeren Fokus auf die Rufe von Spielern und Trainern sowie die Geräusche der Ballaktionen legen. Diese Anpassung erscheint in Anbetracht der Tatsache, dass kein Publikum vor Ort für Stimmung sorgen kann, als sinnvolles, wenn nicht gar notwendiges Feature.
Als zusätzliches Angebot wird es außerdem eine frei wählbare neue alternative Tonspur für Sky-Kunden, die die Bundesliga über den Sky Q oder den Sky+ Receiver verfolgen, geben, bei der mittels eingespielter Publikumsatmosphäre das gewohnte (TV-)Erlebnis simuliert werden soll. Interessanterweise hatte die DFL ein ebensolches Gedankenspiel schnell verworfen, als man sich zu Beginn der Corona-Krise mit Geisterspielen als einziger Option der Saison-Fortsetzung konfrontiert sah. Als solche Pläne zum Beispiel in England publik wurden, machte sich unter Fußballanhängern – auch diesseits des Ärmelkanals – relativ schnell Kritik, Häme und Spott breit.
Konserven-Fangesang kein Zwang
Trotzdem macht Sky diese künstliche Atmosphäre nun zumindest zu einer wählbaren Option. Den Wenigen, die Fangesangs-Einspielern nicht abweisend gegenüber stehen, verwehrt man auf diese Weise nicht ihren Wunsch, es zumindest mal auszuprobieren. Generell weiß ja bisher kein Fan, wie sich ein „Geister“-Livespiel anfühlt. Auch wenn sich herausstellen sollte, dass diese Alternative wenig genutzt wird, ist sie auf jeden Fall nicht überflüssig.
Es wird kein Zwang auferlegt, sich das „Olé Olé“ von anno dazumal anhören zu müssen. Und auf der anderen Seite muss auch erst einmal abgewartet werden, ob die angepasste Grundeinstellung – die mit stärkerem Fokus auf Trainerkommandos und Lattenkrachern – den Nerv der von Einspielern schon im Vorhinein genervten Fußball-Fans direkt zu treffen vermag. Ohne wirklichen Testlauf kann auch nicht davon ausgegangen werden, dass sofort das richtige Setup für die Armada von Richt-Mikrofonen gefunden wird. Auch wenn diese Variante für viele zunächst sinniger klingt, muss man erst noch abwarten, wie sie sich dann tatsächlich anhört. Erinnerungen an schon stattgefundene Geisterspiele (Anm.: PSG – BVB, Gladbach – Köln) verhallten reichlich unspektakulär im Gehör des gemeinen Fußball-affinen TV-Zuschauers.
Fazit:
Wer mutig ist, wagt sich an die Konserven-Soundkulisse heran. Dem Traditionsfan bleibt die angepasste, aber womöglich unausgereifte Version der Grundeinstellung.
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