
Während Fernseher mit QD-OLED-Technologie immer rarer zu werden scheinen, feiert die leistungsstarke Bildtechnologie mit selbstleuchtenden RGB-Subpixeln im Monitor-Segment stetig größere Markterfolge.
Erstmals kommt im Alienware AW2725Q das neue 5-Layer-Tandem-QD-OLED-Panel zum Einsatz, wodurch nicht nur die Pixeldichte neue Rekordwerte erreicht.
Preis: ca. 900 Euro • Bildgröße: 27 Zoll • Maße: 61 x 41,8 x 7,3 cm (Displayhöhe ohne Standfuß: 35,6 cm, Displaydicke Rahmenbereich: 0,8 cm) • Gewicht: 6,8 kg (4,3 kg ohne Standfuß) • Bauweise: QD-OLED (5-Layer-Tandem), RGB-Subpixel • Auflösung: 3840×2160 Bildpunkte • Stromverbrauch: ca. 25-85 Watt |
Individuell einstellbar
Der Alienware AW2725Q kommt ohne Fernbedienung aus und sämtliche Funktionen lassen sich durch den Mini-Joystick an der Displayunterseite und das OSD abrufen.
Neben dem leichten Display finden sich USB-, HDMI-, Displayport-Kabel und ein Putztuch im Karton. Für sicheren Halt sorgt der hochwertige und praktisch gestaltete Standfuß: Einmal eingehängt lässt sich das QD-OLED-Display wackelfrei schwenken, neigen und in der Höhe stufenlos einstellen.
Eine Drehung ins Hochformat ist nach beiden Seiten möglich, sodass der AW2725Q auch für Games zu empfehlen ist, bei der die vertikale Bildausrichtung die bevorzugte Wahl darstellt (z.B. Shoot-‚em-ups und Pinball-Games).
Die Verarbeitung des Gehäuses des QD-OLED-Displays fällt vergleichsweise zweckmäßig aus, denn beim AW2750Q dominiert Kunststoff statt Metall. Das rückseitige Alienware-Logo ist beleuchtet und die Farbgebung lässt sich detailliert einstellen. Dennoch hätte ein wenig mehr Materialluxus den AW2725Q weiter aufwerten können.
Der Kontrastfilter des Monitors mindert Spiegelungen, doch die Bildfläche erscheint leicht aufgehellt und Lichter können breite Reflexionen provozieren. Spiegelungen erscheinen zudem rötlich-violett verfärbt. Für die beste Bildqualität empfehlen wir ein schattiges Plätzchen und keine direkt einstrahlenden Lichtquellen, um die Kontraststärken des QD-OLED-Displays bestmöglich auszukosten.
Für Gaming und Streaming
Als waschechter Gaming-Monitor verfügt der AW2725Q über keinen integrierten App-Zugang. Externe Signale lassen über zwei vollwertige HDMI-2.1-Schnittstellen und einen Display-Port-1.4-Eingang zuspielen.
Der 27-Zoll-Monitor eignet sich dank 16:9-Bildformat und 4K-UHD-Auflösung auch für klassische Videoquellen und neben 60-, 120- und 240-Hz-Gaming-Signalen (HDMI 2.1 DSC) bietet der Monitor eine 24p-Filmsignalunterstützung und ermöglicht eine ruckelfreie 50-Hz-TV-Wiedergabe. Mangels Zwischenbildberechnung für 24p-Inhalte können Kameraschwenks in Filmen leichte Judder-Effekte aufweisen und die Bewegtbildschärfe ist stets von der zugespielten FPS-Anzahl abhängig.
Unüblich für einen Gaming-Monitor: Die HDMI-Schnittstelle Nummer 1 bietet die Möglichkeit einer eARC-Tonweiterleitung und im Test gewährleistete der AW2725Q sogar die Signalweiterleitung von 3D-Audio-Tonformaten. Dies macht es besonders einfach, den AW2725Q mit einer kompakten Soundbar oder einem PC-Soundsystem zu kombinieren.
Da beim AW2725Q auf einen klassischen Kopfhöreranschluss verzichtet wird, führt der Umweg über die USB-C-Schnittstelle des Monitors. Generell punktet der Gaming-Monitor durch eine reichhaltige Anzahl an USB-Verbindungsmöglichkeit.
Reichhaltig fallen auch die Optionen aus, um zusätzliche Informationen einzublenden. Neben einem FPS-Zähler und einer variabel konfigurierbaren Fadenkreuz-Einblendung steht eine fein justierbare Wärmemaske zur Verfügung, um die unterschiedlichen Helligkeitsbereiche eines Bildes kontrastreich hervorzuheben.
Sogar eine Bild-in-Bild-Darstellung lässt sich über zwei HDMI-Quellen oder die Kombination von HDMI- und Displayport-Signalen umsetzen (4K-HDR-Signale werden unterstützt). Dadurch ist es nicht nur möglich, Videoinhalte neben einer Gaming-Quelle darzustellen, sondern im Extremfall lassen sich auch Koop-Partien über zwei Quellen gleichzeitig auf dem Bildschirm darstellen.
Der generell äußerst geringe Input-Lag des AW2725Q steigt im PiP-Darstellungsmodus allerdings an, weshalb wir diesen Modus nicht für extrem rasante Spiele empfehlen.
QD-OLED mit 5-Layer-Tandem-Panel
Der Alienware AW2725Q gehört zur neusten Generation der QD-OLED-Technik, bei der erstmals ein 5-Layer-Tandem-OLED-Aufbau zum Einsatz kommt. Dadurch soll eine konstant hohe Helligkeit selbst nach mehreren Jahren Nutzung und eine besonders effiziente Lichterzeugung ermöglicht werden.
Ein weiterer Vorteil stellt die Bildauflösung dar: Musste man sich in den letzten Jahren zwischen einem QD-OLED-Display in 32 Zoll mit 4K-UHD-Auflösung oder einem 27-Zoll-QD-OLED-Monitor mit 1440p-Auflösung entscheiden, so kombiniert der AW2725Q eine ultrahohe 4K-UHD-Auflösung und eine kompakte 27-Zoll-Bilddiagonale.
Mit einer Pixeldichte von 166 PPI und einer bereits im letzten Jahr optimierten Subpixelstruktur wird ein potenzieller QD-OLED-Nachteil drastisch minimiert: Die Dreieck-Subpixelanordnung sorgt weiterhin für einen minimalen Farbversatz an Objektkonturen, doch beim AW2725Q bedarf es schon einer Lupenansicht, um diesen Effekt hervorzuheben.
Selbstleuchtende QD-OLED-Subpixel ermöglichen eine reine RGB-Farblichterzeugung ohne zusätzliche Weißlichtelemente. Auch mit anspruchsvollen HDR-Testszenen treten keine störenden Banking-Artefakte auf. Unsere Tests mit HDR-Filmdiscs zeigten ebenfalls weiche Übergänge und künstliche Artefakte werden vermieden. Konventionelle 8-Bit-Quellen zeigen sich mit dem AW2725Q ungeschminkt: Spezielle Filter, um Bildfehler zu mindern, sind nicht vorhanden.
Die bereits angesprochene Pixeldichte des AW2725Q fällt höher aus, als es bei größeren Flachbild-TVs üblich ist: Mit 166 PPI überholt der AW2725Q selbst 8K-Fernseher in 65 Zoll. Die Bilddarstellung erscheint dadurch besonders klar und dies ohne Einsatz künstlicher Schärfefilter.
Die extreme Pixeldichte des AW2725Q stellt enorm hohe Anforderungen an die Wärmeableitung (jedes einzelne Subpixel erzeugt Abwärme auf engstem Raum) und der Alienware-Monitor überzeugt auch in diesem Punkt auf der ganzen Linie.
Selbst unter extremen HDR-Bedingungen und mit statischen Bildelementen konnten wir keine störenden Schatteneffekte ausmachen. Zwar wird die Kühlung nicht nur passiv, sondern auch durch einen aktiven Lüfter umgesetzt, doch im Test war selbst in Gehäusenähe kaum ein Grundrauschen auszumachen.
Unter normalen Bedingungen verrichtete der AW2725Q unhörbar seinen Dienst, lediglich in Ausnahmesituationen drehte der Lüfter mächtig auf, was die Geräuschkulisse deutlich erhöht.
Mit einer vollflächigen Bildhelligkeit von 250 Nits übertrifft der AW2725Q sämtliche OLED-Fernseher in 42 und 48 Zoll, die meist weniger als 150 Nits vollflächig erreichen. Auch bei den Blickwinkeleigenschaften und der Bildausleuchtung ist der AW2725Q sämtlichen klassischen OLED-TVs in 42 und 48 Zoll überlegen.
Durch die RGB-Subpixel-Farblichterzeugung stechen Weißlichtelemente bei diesem OLED-Display nicht unnatürlich hervor. Kleinste HDR-Details vor einem dunklen Hintergrund erreichen punktgenau die angegebenen 1000 Nits, sodass im Spezialfall tatsächlich die maximale Panelhelligkeit erkennbar ist. Dies setzt jedoch den HDR-1000-Bildmodus voraus, der insbesondere beim Near-Black-Handling nicht die erste Wahl darstellt (Über- und Unterbelichtung). Abweichende HDR-Einstellungen wie True-Black-400 oder HDR-Film ermöglichen einen sanfteren EOTF-Abgleich.
Bereits kleinere Leuchtflächen sorgen im Vergleich zu feinsten HDR-Details für niedrigere Helligkeitswerte, weshalb der AW2725Q vorrangig als 450 Nits HDR-Monitor angesehen werden sollte – wohlgemerkt mit einer hohen Flächenhelligkeit von 250 Nits und einer makellosen RGB-Farblichtleistung.
Viele Vor- und Nachteile der Grundabstimmung treffen ebenfalls auf die Dolby-Vision-Darstellung zu. Der AW2725Q unterstützt sowohl 120-Hz-Dolby-Vision-Signale einer Xbox Series X als auch klassische UHD-Blu-ray- und -Streaming-Filmquellen im Dolby-Vision-Modus. Während es mit der XSX und einer 120-Hz-Signalzuspielung noch zu regelmäßigen Aussetzern im Dolby-Vision-Modus kam, verlief die Dolby-Vision-Wiedergabe über einen UHD-Blu-ray-Player mit Filmquellen fehlerfrei.
Dennoch erscheint das EOTF-Tracking nicht makellos: Der helle Dolby-Vision-Modus ist vergleichsweise aufgehellt abgestimmt, während die dunkle Voreinstellung die Gesamthelligkeit zu niedrig ansetzt. Auch das Near-Black-Handling ist im Dolby-Vision-Modus nicht perfekt gelungen. Demgegenüber zeigen hellste HDR-Details eine etwas bessere Durchzeichnung als im klassischen HDR10-Modus.
Das Upscaling von HD-Inhalten fällt vergleichsweise simpel aus, doch aufgrund der enormen Pixeldichte erscheint die Wiedergabe nicht zu pixelig. Details werden in der Grundschärfeinstellung (Einstellungswert 50) natürlich wiedergegeben und es kommen kein künstlicher Konturfilter zum Einsatz.
Das neue QD-OLED-Tandem-Panel sorgt für eine hervorragende Energieeffizienz im Verhältnis zur gebotenen Bildqualität. Der AW2725Q bleibt auch im hellsten HDR-Modus konstant unter der 100-Watt-Marke, meist begnügte sich der Monitor im Test mit durchschnittlich 40 Watt.
Optimierungsmöglichkeiten
Alienware spendiert dem AW2725Q zahlreiche Optionen, um Probleme bei der Signalausgabe zu vermeiden. So bietet der Konsolenmodus Vorteile, um eine 1440p-Bildausgabe beispielsweise mit der Xbox Series X umzusetzen. Zudem stellt eine gesonderte HDR-Tonemapping-Option sicher, dass die HDR-Kalibrierung nach HGiG-Vorgaben über die Quelle vorgenommen werden kann, ohne, dass das HDR-Tonemapping des Displays die hellsten Bildbereiche ausbremst.
Ein Legacy-HDMI-Modus kann die Signaldarstellung mit klassischen HDMI-2.0- oder noch älteren HDMI-Geräten verbessern. Zudem kann es ratsam sein, auf ein älteres High-Speed-HDMI-Kabel zurückzugreifen, falls die Bildquelle auf älteren HDMI-Standards aufbaut. Aktuelle Spielekonsolen und PCs zeigten über HDMI 2.1 und geeigneter Ultra-High-Speed-Kabel keine Probleme im Zusammenspiel.
Der etwas unglücklich übersetzte „Kreativ“-Modus (im Original „Creator“-Modus) eignet sich zumindest theoretisch für SDR-Quellen, denn neben einer mehrstufigen Gamma-Einstellung (1.8 bis 2.6) lässt sich die XXL-Farbraumabdeckung des QD-OLED-Panels auf einen SDR-Farbraum zusammenstutzen.
Leider ist die Bildhelligkeit des AW2725Q auf 250 Nits (konstant) beschnitten und weder die Gamma-Voreinstellung noch der SDR-Farbraumabgleich konnten uns restlos überzeugen.
Aufgrund einer zu starken Grundaufhellung sollte der Gamma-Abgleich besser mit 2.4 als 2.2 erfolgen. Dennoch erscheinen insbesondere Rottöne entsättigter als beabsichtigt.
Ähnliche Probleme bei der Rottonabstimmung sind auch mit HDR-Signalen erkennbar: Trotz eines gigantischen Farbvolumens und prinzipiell satter Farbdarstellung können Zwischentöne mit dem AW2725Q blasser erscheinen.
Alienware optimiert zwar jeden Monitor hinsichtlich der Graustufendarstellung, der Farbtemperatur und der Farbpräzision, doch die in den Systemeinstellungen einsehbare Werkskalibrierung zeigt die Grenzen dieser Abstimmung.
So kalibriert Alienware den Monitor auf Basis eines SRGB-Gamma-Verlaufs mit einer Zielhelligkeit von knapp 200 Nits, während alternativ ein DCI-P3-Kinostandard mit Gamma 2.6 und einer Zielhelligkeit von 250 Nits angestrebt wird. Das Problem: Der Nachweis einer HDR-BT.2020-Kalibrierung fehlt und innerhalb der Werkskalibrierung des DCI-P3-Farbraums sind deutliche Abweichungen bei der Rotdarstellung auszumachen.
Im Kreativ-Modus erscheint der Effekt mit klassischer SDR-Signalzuspielung nochmals auffälliger: Insbesondere schwächer gesättigte Rot- und damit auch Gesichtstöne neigen beim AW2725Q zur künstlichen Entsättigung und die gesamte Abstimmung zeigt einen leichten Grün-Shift.
Für die Darstellung von SDR-Videospielinhalten (z.B. Nintendo Switch Games) können wir den SRGB-Kreativ-Modus aktuell nicht empfehlen. Stattdessen helfen die traditionellen Bildvorgaben inklusive der Farbraumerweiterung, um der künstlichen Entsättigung entgegenzuwirken. Selbst klassische Videosignale zeigen durch die Farbraumerweiterung „gesündere“ Hauttöne als der entsättigte SRGB-Modus.
Somit bleibt zu hoffen, dass Alienware am Gamut-Mapping über Softwareupdates noch weiter schraubt, denn die grundlegenden Qualitäten des QD-OLED-Panels sind, nicht zuletzt mit HDR-Quellen, schlichtweg fantastisch.
Anschlüsse: 2x HDMI (4K 240 Hz HDR), 1x HDMI eARC (HDMI 1), 1x Displayport 1.4, 5x USB (3x USB-A & 1x USB-C Downstream, 1x USB-B Upstream), kein analoger Videoeingang, kein Kopfhöreranschluss |
Gaming-Funktionen: 4K in HDR mit bis zu 240 Hz, VRR, Freesync, G-Sync, 1440p-Support, abgestimmter Konsolenmodus, optional einblendbar: FPS-Zähler, Fadenkreuz und Wärmemaske, Black-Level-Anhebung, Input Lag: ca. 9 ms (60 Hz), ca. 5 ms (120 Hz), ca. 3 ms (240 Hz), ca. 20 ms im Bild-in-Bild-Modus |
Tuner-Funktionen: – |
Streaming-Apps: – |
HDR- und Audio-Formate: HDR10, Dolby Vision, Stereo-PCM, eARC-HDMI: Dolby Atmos, DTS:X und Mehrkanal-PCM |
Startschuss in die neue QD-OLED-Zukunft
Die beeindruckende Qualität der neuen QD-OLED-Panelgeneration lässt sich schon jetzt mit dem Dell Alienware AW2750Q auskosten. Die Bildausleuchtung des AW2725Q kratzt an der Perfektion und die Bewegtbildschärfe erreicht mit 120- oder gar 240-Hz-Signalen (HDMI-2.1-DSC) ein Referenzniveau.
Die exzellente Bildqualität geht dabei nicht zulasten einer hohen Energieaufnahme und an einem schattigen Plätzchen aufgestellt, fasziniert die kontrastreiche und überaus scharfe und detailreiche Bilddarstellung des AW2725Q.
Als Hochleistungs-Gaming-Monitor inklusive Dolby-Vision- und eARC-Support macht der AW2725Q schon jetzt eine exzellente Figur. Aktuelle Abweichungen bei der Signalabstimmung werden über zukünftige Softwareupdates hoffentlich noch ausgemerzt.
Angesichts des US-Preises von 900 Dollar ist auch in Deutschland von einem dreistelligen Euro-Preis auszugehen. Eine großzügige mehrjährige Herstellergarantie inklusive Burn-in-Schutz sowie ein Vor-Ort-Austausch-Service runden das starke Gesamtpaket ab.
Testurteil: Sehr gut (Highlight, Gaming-Referenz)
Einstellungen für ein natürliches Bild | |
Modus | Konsolenmodus, HDR True Black, HDR 1000 oder Warm, (Kreativmodus für SRGB-SDR-Farbabstimmung) |
Helligkeit | 100 |
Kontrast | 75 |
Schärfe | 50 |
Smart-HDR | Peak 1000 oder TrueBlack 400 |
Eingangsformat | Je nach Quelle (RGB oder YCbCr) |
Längen-/Seitenverhältnis | 16:9 |