Verspätet: Viaplay wagt nun doch einen Deutschland-Start

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Telekom MagentaTV Viaplay Collage
© Viaplay Group/DTAG; Collage digitalfernsehen.de

Eigentlich wollte Viaplay schon früher eigenständig in Deutschland den Start gehen. Die wirtschaftliche Lage kam dazwischen. Jetzt geht es doch los – wenn auch mit angezogener Handbremse.

Speziell in den skandinavischen Ländern ist Viaplay ein großer Pay-TV-Sender, der nicht nur Filme und Serien im Programm hat, sondern auch gewichtgen Live-Sport. Viaplay ist somit dort nicht anders aufgestellt als die Sky-Gruppe in anderen Teilen Europas. Seit Jahren gibt es daher Gerüchte und auch mehr oder wenige lose Ankündigungen, dass Viaplay auch den deutschen Markt ins Visier nimmt. Bisher passierte genau das nicht. 2023 etwa setzte man solche Pläne nicht um, weil der Konzern selbst unter enormem wirtschaftlichen Druck stand und das Risiko eines Launches in einer finanziell arg volatilen Zeit offenbar zu groß war.

Diese Inhalte bietet Viaplay nun in Deutschland an

Inzwischen ist eine gewisse Entspannung der wirtschaftlichen Lage erkennbar. Die Inflation ist gesunken, der Werbemarkt zieht (etwas) an. Und Viaplay wagt einen (kleinen) Start in Deutschland. Ab sofort wird Viaplay, das seine Inhalte seit 2023 in Deutschland mittels einer Partnerschaft mit der Deutschen Telekom zur Verfügung stellte, als Angebot bei den Prime Video Channels zur Verfügung stehen. Nach siebentägiger Testphase verlangt Viaplay 4,99 Euro pro Monat.

Live-Sport wird es dort freilich nicht zu sehen geben, dafür aber einige fiktionale Inhalte. „End of Summer“, „Threesome“, „Face to Face“ und „Gåsmamman“ lassen sich dort ebenso abrufen wie hierzulande kaum bekanntere Produktionen wie „Black Sands“, „Thunder in My Heart“ und „Wisting“. Der große Launch bleibt also ganz offenbar aus – vielmehr dürfte es um die Möglichkeit gehen, über die Amazon-Plattform ein paar Einnahmen mitzunehmen ohne sonderlich viel Aufwand zu betreiben. Im Angebot wird auch „The Prize of Silence“ sein, die Dokumentation ber sexuellen Missbrauch an der Akademie, die den Literaturnobelpreis vergibt, die Serie „Seaside Hotel“ oder die drei Filme der „berühmten „Millennium“/“The Girl with the Dragon Tattoo“-Trilogie. Insgesamt ist die Rede von hunderten Stunden an Inhalten.

Viaplay will an traditioneller Lizenzierung festhalten

„Deutschland ist ein idealer Markt, um die Vorteile der Kombination mehrerer Vertriebswege zu zeigen: traditionelle Lizenzierung und Koproduktionen; ein kuratiertes Angebot, das mit Viaplay Select an die Bedürfnisse unserer Streaming-Partner angepasst ist; sowie der Viaplay-Abonnementkanal, ein One-Stop-Shop für die besten europäischen und nordischen Serien und Filme, den wir heute auf Prime Video Channels launchen“, sagt nun Vanda Rapti, Viaplay Group EVP, Viaplay Select & Content Distribution.

Gerald Biart, Viaplay Group, VP Partnership, Growth & Marketing: „Nach dem Erfolg des Starts von Viaplay in Großbritannien als Zusatzabonnement über Prime Video Channels Anfang des Jahres freut sich Viaplay, seine globale Verbreitung in Deutschland und bald in weiteren europäischen Märkten auszuweiten. Der nun erfolgende Start darf durchaus als Versuch gewertet werden, zu testen, welche Möglichkeiten der deutsche Markt für Viaplay bereit hält. Der ganz große Knall dürfte in Deutschland von Viaplay zunächst einmal aber nicht ausgehen. Das liegt auch daran, dass man selbst mehrere Baustellen hat. Im Kern dürfte es also erst darum gehen, die Zahlen in den Kernmärkten zu stabilisieren.

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9 Kommentare im Forum
  1. Viaplay ist ganz interessant, ist ja bei MagentaTV+ inklusive, aber extra dafür bezahlen würde ich nicht.
  2. Offensichtlich ist der Kreis der Apple-Nutzer zu klein und die Tantiemen, die Apple fürs "Einspeisen" haben möchte, vermutlich zu hoch. Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass sich die Amazon-Plattform zum Quasi-Standard entwickelt.
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