Die Zahlen belegen es: Stefan Raab ist der TV-Hammer des Jahres 2024 gelungen. Sport außen vor gelassen war keine Sendung 2024 beim jungen Publikum erfolgreicher als sein Comeback-Kampf. Und auch mit seiner neuen Samstagabend-Show ist ihm ein absoluter Erfolg gelungen.
Am Mittwochnachmittag hat die AGF, die in Deutschland für die Ermittlung der Quoten zuständig ist, die populärsten Sendungen des Fernsehjahres 2024 aufgelistet. Natürlich: An der Spitze steht ganz viel Sport, denn die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland dominiert die Hitlisten. 27,154 Millionen Menschen sahen etwa das Spiel zwischen Deutschland und das Schweiz (80,9% MA) – zugleich war dies die erfolgreichste Fernsehsendung des vergangenen Jahres beim Publikum ab 3. Bei den 14- bis 49-Jährigen liegt ebenfalls dieses Spiel mit 10,422 Zuschauerinnen und Zuschauern ganz vorn. In beiden Altersgruppen bestehen die Top5 nur aus Live-Fußball.
Klammert man den reichweitenstarken Live-Sport, der in Zeiten des Streamings zweifelsfrei ein Alleinstellungsmerkmal hat, aus, dann dominiert der ARD-„Tatort“. 13,32 Millionen Menschen sahen die stärkste Folge im Vorjahr, die natürlich wieder aus Münster kam. Bei den 14- bis 49-Jährigen gab es derweil eine Überraschung. Hier liegt eine am 19. Juni, also während der EM, gezeigte „Tagesschau“ ganz vorn, gefolgt schon vom großen Comeback-Boxkampf von Stefan Raab. „The Clark Final Fight“ wird nicht als Sport-Event, sondern als Unterhaltungsprogramm gewertet. Mit 3,03 Millionen jungen Zuschauern war die Live-Sendung im September ein absoluter Kracher und erfolgreicher als der „Eurovision Song Contest 2024“ mit 2,96 Millionen (14-49).
Volltreffer Raab
Das unterstreicht, dass RTLs Pläne mit dem Raab-Comeback voll aufgegangen sind. Kurz vor Weihnachten glückte dann noch ein zweiter Hit. Nahezu 20 Prozent Marktanteil und somit Werte, die kaum noch eine RTL-Unterhaltungsshow erreicht („Dschungel“ und „Let’s Dance“ mal ausgenommen) sicherte sich das Show-Programm „Stefan und Bully gegen irgendson Schnulli“. Damit ist das Format, das inhaltlich natürlich an „Schlag den Raab“ erinnert, einer der stärksten RTL-Neustarts der jüngsten Jahre.
Im Herbst hatte sich zudem RTL-Chef Stephan Schmitter genauer geäußert, welchen Impact Stefan Raab auf eines der wichtigsten Unternehmensziele, den Ausbau von RTL+, hatte. Er sagte damals, Raab habe mit seiner neuen Show eine „erkennbar sechsstellige“ Zahl an neuen Abonnenten generiert. „Es ist das erfolgreichste Streaming-only-Showformat, das bisher in Deutschland an den Start gegangen ist. Auch zu unserer eigenen Überraschung sehen wir bei der Nutzung ein klassisches Streamingverhalten. Täglich holen sich hunderte von Menschen ein RTL+-Abo, um dann erstmal die erste Sendung von vor vier Wochen zu schauen – ganz wie bei einer fiktionalen Streamingserie, die man bei Folge 1 beginnt, um nicht eine Sekunde zu verpassen.“ Die Zielsetzung, sie lag bei 500.000 Abrufen der ersten Folge, war schon im Oktober mit damals gut zwei Millionen übererfüllt.
Zur Wahrheit gehört auch: Erwartungsgemäß haben die weiteren Folgen von Raabs momentan pausierender Show etwas weniger Reichweite eingefahren – so wie es bei ziemlich allen seriellen Showformaten der Fall ist. Von sich reden machen wird Raab indes im Februar wieder. Dann steht bei RTL und im Ersten „Chefsache ESC“ an – Schlagzeilen sind Raab mit der Suche nach dem nächsten deutschen Act dann wohl garantiert.
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Bildquelle:
- Raab Boxen: Screenshot RTL