![df_einstein_ring_around_galaxy_ngc_6505 Ein vom Euclid-Weltraumteleskop aufgenommener Einstein Ring. Im Zentrum liegt die Galaxie NGC 6505](https://www.digitalfernsehen.de/wp-content/uploads/2025/02/df_einstein_ring_around_galaxy_ngc_6505-696x464.jpg)
Sowohl bei der russischen Roskosmos als auch der US-amerikanischen NASA herrscht Stühlerücken in der Chefetage. Boeing bereitet sich auf das Ende des „Space Launch System“ vor.
Vor einer Woche gab die russische Nachrichtenagentur TASS bekannt, dass es an der Spitze der russischen Weltraumagentur Roskosmos einen Wechsel gegeben habe. Der bisherige CEO von Roskosmos, Juri Borissow, wurde durch Dmitri Bakanow abgelöst. Borissow hatte seinerseits im Jahr 2022 den damaligen Chef Dmitri Rogosin abgelöst, der davor mit eher markigen Sprüchen sein Profil geschärft hatte (DIGITAL FERNSEHEN hatte berichtet). Der neue Chef von Roskosmos arbeitete bisher im Verkehrsministerium. Nach Angaben von TASS war er zuvor von 2011 bis 2019 für das russische Satelliten-System Gonets verantwortlich. Zum Abschluss des Jahres 2024 berichtete Borissow noch von Erfolgen, etwa dem erfolgreichen Start einer „Angara-A5“-Rakete vom Kosmodrom Wostotschny und Plänen für eine russische Raumstation. Während man von offizieller Stelle den Wechsel als „Rotation“ und für die dynamische Weiterentwicklung von Roskosmos nötig beschreibt, melden diverse Medien, dass die Abberufung Borissows mit den Problemen bei der Entwicklung der neuen „RS-28 ‚Sarmat'“-Interkontinentalrakete zusammenhängt.
Die russische „Angara“-Raketenfamilie ist modular aufgebaut und kann so verschiedene Nutzlasten in verschiedene Orbits bringen. Ursprünglich waren vier grundlegende Varianten geplant: A1, A3, A5 und A7. Diese unterschieden sich in der Zahl der in der ersten Stufe der Raketen genutzten Booster (einer, drei, fünf und sieben Booster). Aktuell sind wohl nur verschiedene Varianten der Modelle A1 und A5 geplant. Da das bekannte Kosmodrom Baikunur in Kasachstan liegt, suchte man von russischer Seite nach einem im Inland gelegenen Startplatz. Das Kosmodrom Plessezk, das weit im Norden Russlands liegt, eignet sich aufgrund seiner Lage nicht für alle Arten von Umlaufbahnen und wird wohl vor allem militärisch genutzt. Ein neues Kosmodrom ist Wostotschny, das weit im Osten der Russischen Föderation liegt. Von dort aus startete im April 2024 erstmals eine „Angara“-Rakete.
Turbulente Tage auch für die amerikanische Raumfahrt
Pressemitteilungen zufolge hat der Boeing-Vizepräsident und Manager des SLS-Programms auf einem eilig für den 7. Februar einberufenen Treffen den Mitarbeitenden des „Space Launch System“ mitgeteilt, dass das Programm möglicherweise bereits im März beendet würde. Da es nicht sicher sei, ob die neue US-amerikanische Regierung den Vertrag für die Entwicklung des SLS-Systems verlängere, bereite man bereits jetzt Entlassungen vieler Angestellter vor. Als Zahl werden in verschiedenen Medien 400 potentielle Entlassungen genannt. Durch den Einfluss von raumfahrtinteressierten Milliardären auf die aktuelle Regierung in Washington D.C. gehen Beobachter durchaus davon aus, dass deren Firmen vermehrt in den Genuss von US-amerikanischen Staatsaufträgen kommen könnten. Auch ist etwa der Milliardär Jared Isaacman, der bereits 2021 und im letzten Jahr selbst als Tourist im All war, Kandidat auf den Posten als NASA-Chef.