Radio-Quoten: FFH und ffn sind die großen Gewinner unter den Großen

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Gospell-GR-228BP, Antenne
©Auerbach Verlag/Thomas Riegler

Gute Zahlen auch für Radio Bob. Hype um Radio Bollerwagen lässt nach. ARD-Mainstreamwellen unter Druck, MDR Jump macht eine Ausnahme.

Am Mittwochvormittag wurde die neue Radio-Media-Analyse veröffentlicht – die Radiomacherinnen und Radiomacher in Deutschland haben quasi Zwischenzeugnisse bekommen. Anders als im Fernsehen werden Radio-Quoten zwei Mal pro Jahr veröffentlicht. Einmal im März und einmal im Juli. Die Juli-Ausweisung ist die wichtigere; auf Grundlage der dann aktuellen Zahlen werden die Werbepreise für das Folgejahr festgelegt. Ermittelt werden die Radioquoten mittels Telefonumfragen – daher gibt es seit vielen Jahren immer wieder auch Zweifler an der Richtigkeit – und im Radio werden speziell zur Erhebungszeit Spiele gespielt, die insbesondere den Stationsnamen ins Gehirn einbrennen sollen.

Blickt man auf die großen Mainstream-Sender, die musikalisch einen Mix aus Charts von früher und heute spielen, haben insbesondere das in Niedersachen beheimatete FFN und der hessische Sender FFH gut abgeschnitten. In der aktuellen Ausweisung legte FFH um 21,9 Prozent auf jetzt 468.000 Hörer in der Durchschnittsstunde zu. FFN freut sich über ein Plus von 23,1 Prozent auf 389.000 Hörer. FFN-Konkurrent Antenne Niedersachen folgt dahinter; mit einem Plus von 12,2 Prozent und 188.000 Hörern.

Unter Druck sind die großen Popwellen der ARD. WDR2 lag um 2,4 Prozent im Minus (883.000), 1Live gab um 2,3 Prozent nach (668.000). In Hessen verbuchte hr3 Verluste von 2,3 Prozent auf noch 265.000 Hörer. Bayern3 gab um 3,8 Prozent nach und kam in der Durchschnittsstunde auf 562.000. Gesamt lag Bayern 3 somit hinter Antenne Bayern, das mit 646.000 ebenfalls leicht nachgab. Bei den 14- bis 49-Jährigen lagen beide Sender mit 328.000 exakt gleichauf. Früher war Antenne Bayern meilenweit vorn. In Ismaning hat man schon reagiert und im Dezember die einstige Erfolgschefin Valerie Weber zurückgeholt. Sie wird auch die Zahlen von Bayern1 interessiert verfolgen. Die Oldie-Welle kam auf 1,027 Million Hörer in der durchschnittlichen Stunde, daraus ergab sich ein Minus von 2,7 Prozent.

SWR3 gab um 0,5 Prozentpunkte auf 860.000 Hörer pro durchschnittlicher Stunde nach. Gute Ergebnisse erzielten die national ausgestrahlten Oldie-Brands. Das 80s80s Radio legte etwa um 14,9 Prozent auf 286.000 Hörer zu, 90s90s kam auf 88.000 (+35,4%). Die Oldie Antenne legte verhalten um 3,2 Prozent zu. Das Partyprogramm von Radio Bollerwagen, jüngst großer Aufsteiger, ließ leicht Federn. Die Reichweite sank von 104.000 auf 100.000. Energy mit seinen zahlreichen regionalen Stationen landete bei +1,1% – und rund 280.000 Hörern.

Spannend wie immer: Der besonders hart umkämpfte Markt in Berlin. Hier gab 104,6 RTL um 5,1 Prozent nach und liegt jetzt bei 94.000 Hörern. Berliner Rundfunk 91,4 legte indes um gut acht Prozent auf 145.000 zu. rs2 bekam einen mächtigen Dämpfer. Der Sender gab um mehr als ein Fünftel nach und liegt jetzt bei rund 65.000 Hörern. Größer Gewinner der ARD-Pop-Radios: MDR Jump, das sich von 219.000 auf 258.000 Hörer steigerte – ein Plus von annähernd 18 Prozent.

Für diese MA wurden die beiden Erhebungswellen von Anfang 2024 und Herbst 2024 zusammengefasst. Das heißt: Programmänderungen aus den jüngsten Monaten sind darin noch gar nicht berücksichtigt. Die kommende MA im Juli besteht dann aus den Wellen Herbst 2024 und Dezember 24 bis März 2025. Daher heißt es: Größere inhaltliche Änderungen spiegeln sich meist erst nach eineinhalb bis zwei Jahren in den MA-Ergebnissen wieder. Alle Daten beziehen sich auf die Durchschnittstunde montags bis freitags zwischen sechs und 18 Uhr. Das sind die Stunden, in denen die Sender die meisten Werbeeinnahmen erzielen.

Im Überblick: Die MA-Ergebnisse der bekanntesten Stationen

  • FFH: +21,9%
  • FFN: +23,1%
  • Antenne Niedersachsen: +12,2%
  • 1 Live: -2,3%
  • WDR2: -2,4%
  • SWR3: -0,5%
  • Bayern 3: -3,8%
  • Bayern 1: -2,7%
  • Antenne Bayern: -2,3%
  • Rock Antenne: +1,2%
  • MDR Jump: +17,6%
  • hr3: -2,3%
  • hr1: -18,8%
  • Energy National: +1,1%
  • 80s80s: +14,9%
  • 90s90s: +35,4%
  • Oldie Antenne: +3,2%

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