Neuer Vorschlag für die NDR-Intendanz: Kandidat hat nun „Stallgeruch“

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NDR Verwaltungsrat schlägt Hendrik Lünenborg dem NDR Rundfunkrat zur Wahl als Intendant vor.
NDR Verwaltungsrat schlägt Hendrik Lünenborg dem NDR Rundfunkrat zur Wahl als Intendant vor. - Foto: NDR/Janis Röhlig

Anfang April brachte die komplett externe Kandidatin Sandra Harzer-Kux nicht die erforderliche Mehrheit zustande. In geheimer Abstimmung stimmten 30 Mitglieder für Harzer-Kux, nötig gewesen wären 34 Stimmen.

Es war schon im Vorfeld ein Makel: Dass Sandra Harzer-Kux, die Anfang April vom NDR-Rundfunkrat zur neuen Intendantin des Hauses gewählt werden sollte, so rein gar keine Erfahrungen mit der ARD hat, war alles andere als ein Pluspunkt – zumindest empfanden das viele aus dem Gremium so. So kam es dann auch, dass der Rundfunkrat den Vorschlag des Verwaltungsrats nicht annahm, was wilde Wochen beim Norddeutschen Rundfunk zur Folge hatte. Und so ist es auch naheliegend, dass der Verwaltungsrat jetzt am Montag einen Nachfolger für den ausscheidenden Joachim Knuth (66) vorgeschlagen hat, der den NDR sehr gut kennt.

In seiner bisherigen beruflichen Laufbahn hat er gezeigt, dass er konsequent Veränderungen umsetzen kann, dabei Zuversicht ausstrahlt und eine große Offenheit für Innovationen hat.“

NDR-Verwaltungsratschef Rüdiger Hülskamp über den vielleicht kommenden NDR-Intendanten Lünenborg

Es ist der Direktor des Landesfunkhauses Hamburg, Hendrik Lünenborg. Rüdiger Hülskamp, Vorsitzender des Verwaltungsrates, sagte dazu am Montag: „Mit Herrn Lünenborg kann der NDR diese Position mit einer überzeugenden, erfahrenen und kommunikationsstarken Führungspersönlichkeit besetzen. Vor dem Hintergrund der herausfordernden Situation kann er die notwendigen Veränderungen und Weiterentwicklungen zielorientiert vorantreiben. In seiner bisherigen beruflichen Laufbahn hat er gezeigt, dass er konsequent Veränderungen umsetzen kann, dabei Zuversicht ausstrahlt und eine große Offenheit für Innovationen hat.“

Lünenborg begann schon Mitte der 90er als freier Mitarbeiter im Osnabrücker NDR Studio. Um die Jahrtausendwende volontierte er. In den Nuller Jahren war er für N-Joy tätig, in den Zehner-Jahren war er unter anderem Leiter der Intendanz. Von 2016 bis 2019 arbeitete er als Programmchef von NDR 90,3 und stellvertretender Direktor des Landesfunkhauses Hamburg. Ab 2020 kümmerte er sich drei Jahre lang als erneuter Leiter der Intendanz auch um Strategisches. Seit Juli 2023 ist der Direktor des Landesfunkhauses Hamburg.

Lünenborg soll dialogorientierte Kommunikation fokussieren

Hülskamp sagt über den nun vorgeschlagenen Kandidaten: „Ein zentrales Thema von Hendrik Lünenborg ist der Dialog auf Augenhöhe. Er steht für die dialogorientierte Kommunikation mit Nutzer:innen. Mit kreativen, auch digitalen Angeboten spricht er Zielgruppen an, die vom NDR besser erreicht werden sollen. Dazu zählt vor allem die jüngere Generation. Und Hendrik Lünenborg kann Tempo: Das Landesfunkhaus Hamburg wurde unter seiner Leitung schnell zu einem crossmedialen Haus umgebaut und es wurden schlankere Führungsstrukturen etabliert. Erfolgreiche Reichweiten und innovative Formate, wie z. B. der TikTok-Kanal „What the Fact Hamburg“, sprechen für sich.“

Lünenborg würde die Intendanz zum September übernehmen, im Falle seiner Wahl würde er bis 2030 Intendant werden.

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