Ohne ARD-Vergangenheit: Wird Sandra Harzer-Kux neue Intendantin des NDR?
Das ist sehr ungewöhnlich: Wenn Joachim Knuth Ende August dieses Jahres in den Ruhestand geht, könnte ihm eine Frau nachfolgen, die bis dato noch nicht innerhalb der ARD gearbeitet hat. Es wäre eine Frau, die zuletzt zwar nachgewiesener Weise enorme Erfahrung mit Transformationsprozessen gemacht hat, die aber eben insbesondere medienpolitisch nicht eingearbeitet ist. Der NDR Verwaltungsrat hat am Freitag vorgeschlagen, Sandra Harzer-Kux zur neuen Intendantin zu wählen. Das Gremium hat beim NDR das Vorschlagsrat, jetzt muss der Rundfunkrat für sie votieren. Harzer-Kux würde ihren Dienst am 1. September beginnen.
Sie arbeitete zuletzt für Bertelsmann – zunächst als Leiterin der Audio- und Bewegtbildabteilung bei Gruner+Jahr. Später übernahm sie die Position Leiterin Digitale Medien & Video bei G+J Corporate Editors und begleitete bei G+J den Aufbau des digitalen Bereichs.
Seit 2016 war sie in der Geschäftsführung des Gruner+Jahr-Tochterunternehmens Territory, das mit knapp 1.000 Mitarbeitenden an sechs deutschen sowie vier europäischen Standorten zu den größten deutschen Agenturgruppen gehört. Im Jahre 2020 übernahm sie die Position der Sprecherin der Geschäftsführung. Zusätzlich war sie 2021 und 2022 Mitglied des Executive Boards von Gruner+Jahr und seit 2022 Mitglied der Geschäftsleitung Bertelsmann Marketing Services. Ob die Hamburgerin wirklich neue Intendantin des NDR wird, wird der Rundfunkrat in seiner Sitzung am 4. April entscheiden.
Mit ihrem unverstellten, aber gleichzeitig wertebasierten Blick von außen kann sie dem NDR und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) neue Impulse geben, Chancen entdecken und neu denken.
Uta-Maria Kuder, stv. Verwaltungsratsvorsitzende beim NDR über Sandra Harzer-Kux
Uta-Maria Kuder, die stv. Vorsitzende des NDR-Verwaltungsrats, erklärte am Freitagnachmittag: „Mit Frau Harzer-Kux kann der NDR eine überzeugende Führungspersönlichkeit und eine kompetente und erfahrene Medienmanagerin gewinnen, die die notwendigen Veränderungen und Weiterentwicklungen des NDR in einem schwieriger werdenden Umfeld beteiligungsorientiert um- und durchsetzen kann.“ Harzer-Kux habe gezeigt, „dass sie einen langen Atem bei der Umsetzung von Veränderungen hat.“ Mit ihrem Blick von außen soll sie Impulse geben, Chancen entdecken und neu denken.
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