Mit SDR-Signalen erreicht der W2700 in den Bildvoreinstellungen User oder D.Cinema die beste Sättigung (Farbzusatzfilter aktiv). Ohne Farbzusatzfilter neigen Grüntöne zur Gelbverfärbung und Türkisfarben erscheinen zu bläulich. Je dunkler die dargestellte Fläche, desto deutlicher die Sättigungsschwächen
Die HDR-Farbsättigung des W2700 schwankt, die Voreinstellung neigt mit aktiviertem Filter zur Übersättigung. Mit SDR-Quellen ist der Abgleich ab Werk präziser. Kurios: Der Farbtemperaturabgleich war ohne Farbzusatzfilter präziser als mit Zusatzfilter (Kalibrierung empfohlen)
Die Farbraumabdeckung nach DCI-Kinostandard entspricht mit bis zu 95 % exakt der Herstellerangabe. BenQs Farbabgleich bezieht sich allerdings auf eine SDR-Zuspielung und den Bildmodus User. Mit HDR-Quellen orientieren sich die Rot- und Grünpunkte an den BT.2020-Vorgaben
Selbst im Verhältnis zum maximalen HDR-Sättigungsspielraum liefert der BenQ W2700 eine außergewöhnliche Leistung. Diese Sättigungswerte lassen sich aber nur mittels Farbzusatzfilter erzielen, was die HDR-Helligkeit deutlich mindert
Die Maximalhelligkeit erreicht der W2700 nur mit SDR-Quellen im Bildmodus Bright (mehr als 450 Nits bezogen auf 1 m² Bildfläche), doch die Wiedergabe ist unansehnlich. Helle Farben (mehr als 300 Nits) bei zugleich natürlicher Wiedergabe bietet der Modus Cinema oder der HDR-Modus ohne Farbzusatzfilter
Das Farbvolumen unterscheidet sich nicht von vergleichbaren DLP-Projektoren, obwohl der W2700 sattere HDR-Farben ermöglicht. Der Grund: Der Farbzusatzfilter schluckt viel Helligkeit und ohne Zusatzfilter schrumpft der Farbumfang. Das Farbvolumen ist deshalb in beiden Fällen vergleichbar
Die Farbtemperatur wird nicht nur durch die entsprechenden Voreinstellungen (warm, normal, kühl) beeinflusst, sondern auch durch den Farbzusatzfilter und Brilliant Color. Das beste Ergebnis erzielten wir mit HDR-Quellen ohne Farbzusatzfilter (Kalibrierung mit Filter empfohlen)
Der Helligkeitsverlauf des BenQ W2700 ist meist präzise, allerdings entsprach erst die Gamma-Voreinstellung 2.5 unserer Vorgabe (für hellere Räume 2.3 empfohlen). Die Kontrastbetonung in sehr hellen Bildbereichen zeigte der Projektor auch mit neutraler Bildabstimmung
Objektbewegung durch Kamerabewegung festgehalten. Die Bewegtbildschärfe des W2700 erreicht zwar nur 60-Hz-Niveau, doch durch die DLP-Ansteuerung treten keine störenden Unschärfen oder Nachzieheffekte auf. Versetzte und farbige Doppelkonturen sind meist die einzigen Nachteile
Statische Logos erzeugen keine Nachleuchteffekte. Der Helligkeitsabfall im Bereich der Bildecken beträgt bis zu 30 Prozent. Dieser Startbildschirm eines Videospiels provozierte einen scharf abgegrenzten Helligkeitsbalken. Davon abgesehen fehlerfreie Ausleuchtung ohne störende Schatten oder Streifen
Feinste HDR-Helligkeitsübergänge meistert der BenQ W2700 ohne störende Banding-Artefakte und selbst bei schnellen Bildbewegungen bleiben Sie von unnötigen Artefakten verschont. Zugleich fällt die Detailwiedergabe auch in dunklen Bildbereichen überzeugend aus
Farbsäume, die durch das Objektiv hervorgerufen werden, sind auf ein Minimum reduziert, an farblosen Konturen aber dennoch sichtbar (grüne oder violette Ränder). Achten Sie darauf, die Fokuseinstellung exakt vorzunehmen, sonst verstärken Sie derartige Effekte trotz der guten Abbildungsleistung
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