Die Hersteller locken mit immer neuen Geräten, die mit besseren Funktionen überzeugen und die man unbedingt haben will. In der Regel erwerben die meisten Nutzer ihr Smartphone zusammen mit einem Mobilfunkvertrag und bezahlen es monatlich ab. Doch das ist nicht die einzige Option.
Das neue iPhone, das neue Samsung Galaxy, das Gerät des unbekannten japanischen Herstellers mit den tollen Features weckt Begehrlichkeiten – große Displays, auf denen entspannt Serien geschaut werden können oder noch bessere Verbindungen für Streamingdienste.
Ein Handy mit Vertrag hat auch Nachteile
In den letzten Jahren hatte es sich so eingebürgert, dass man beim Abschluss oder der Verlängerung eines Mobilfunkvertrags auch ein neues Handy bekam. Meistens handelte es sich um einen Turnus von zwei Jahren, in der letzten Zeit war ein neues Gerät oft auch schon nach einem Jahr zu bekommen. Doch diese Methode hat auch Nachteile, denn der Markt hat sich verändert.
Auch, wenn es weiterhin nur drei Anbieter für Kapazitäten im Mobilfunknetz, also drei Netzanbieter gibt, sind doch mittlerweile zahlreiche Lizenznehmer am Markt, die Verträge und Prepaidtarife zu den verschiedensten Konditionen anbieten. Bei vielen Discountern kann man etwa ein SIM-Karte bekommen und hat damit in vielen Fällen die größtmögliche Flexibilität, vor allem, wenn es sich um ein Angebot im Prepaidbereich handelt. Natürlich sind bei diesen Angeboten keine Geräte dabei.
Da ständig neue Tarife auf den Markt kommen, scheint es heute beinahe unsinnig, sich mit einem Vertrag an einen bestimmten Anbieter zu binden – der Hauptgrund ist meistens, dass man günstig an ein neues iPhone oder Samsung Handy kommt, das man sich nicht einfach so leisten kann. Dafür kann man während der Vertragslaufzeit auch nicht von besseren Angeboten profitieren. Doch es gibt einen weiteren Nachteil, wenn man auf ein Bundle aus Gerät und Mobilfunk setzt: Man weiß eigentlich nicht genau, was das neue Smartphone nun eigentlich kostet, und man hat nur bestimmte Modelle bei den Mobilfunkgeräten zur Auswahl. Häufig sind diese Geräte dann noch mit einem SIM Lock versehen und können nur im Netz des Anbieters verwendet werden, der es ausgegeben hat. Wer einerseits beim Mobilfunk und bei der Geräteauswahl die volle Flexibilität haben will und andererseits den Preis seines neuen iPhone oder Samsung genau vergleichen möchte, der geht einen anderen Weg: Er sucht sich für die SIM Karte einen Anbieter nach Wahl und kauft das Handy bequem auf Raten, was heute problem- und risikolos funktioniert.
Welche Vorteile hat der Handy Ratenkauf?
Neben der Unabhängigkeit von einem bestimmten Anbieter und der freien Auswahl bei den Geräten hat der Handyratenkauf noch einen weiteren Vorteil gegenüber dem Sofortkauf. Hier wird nämlich meistens die Zahlung per Vorkasse fällig, die via Paypal, Bankeinzug oder Kreditkarte erfolgt, sodass das Geld erst einmal weg ist, bevor man das Gerät in den Händen hält. Stimmt nun mit dem neuen Smartphone etwas nicht, hat man natürlich ein Widerrufsrecht und kann es zurücksenden, doch es dauert eine gewisse Zeit, bis man sein Geld oder, im Fall eines Umtauschs, das neue Gerät erhält. In diesen Tagen oder Wochen – der Prozess kann sich je nach Anbieter etwas hinziehen – steht man ohne Gerät da oder muss noch einmal einen hohen Betrag investieren, um versorgt zu sein.
Bei einem Ratenkauf ist das anders, da man das Gerät ja nach und nach bezahlen muss. Die erste Rate fällt erst nach der Lieferung an, sodass man ein beschädigtes Gerät oder eines, das doch nicht gefällt, schon vor der ersten Zahlung wieder umtauschen kann. Zudem hat man nur eine niedrige monatliche Belastung, die man sich in der Regel immer leisten kann. Falls es hier einmal Schwierigkeiten geben sollte, gibt es in vielen Verträgen bestimmte Klauseln, dass man die Zahlung aussetzen kann, etwa wenn man arbeitslos wird.
Das Risiko trägt der Händler
Das bedeutet natürlich auch, dass der Händler das Risiko trägt, denn wenn der Käufer nicht zahlen kann oder will, muss er seinem Geld nachlaufen und es eventuell mithilfe eines Inkassobüros eintreiben. Um dieses Risiko so gering wie möglich zu halten, ziehen Händler vor der Genehmigung eines Handyratenkaufs Erkundigungen über den Käufer ein. Das erfolgt zum Beispiel über das Einholen einer Schufa-Auskunft.
Die Schufa ist eine Wirtschaftsauskunft in privater Hand, die Millionen von Daten vorhält und von Unternehmen wie Kreditgebern aber auch Vermietern vor dem Abschluss eine Geschäftsbeziehung mit einer noch unbekannten Person kontaktiert wird. Sie gibt Auskunft über das bisherige Zahlungsverhalten der Person, sodass das Unternehmen sein Risiko besser einschätzen kann. Wer bisher seine Raten bei irgendeinem Anbieter nicht oder nur unregelmäßig gezahlt hat, was dieser der Schufa mitgeteilt hat, wird auch keinen neuen Ratenkredit bekommen.
Übrigens werden alle Daten auch wieder gelöscht. Für die verschiedenen Informationen gelten jeweils andere Speicherfristen. Wer also beginnt, pünktlich zu zahlen und seinen Verbindlichkeiten nachkommt, hat auch irgendwann wieder eine „reine Weste“ und kann problemlos einen Ratenkredit aufnehmen.
Welche Nachteile hat der Handyratenkauf für den Käufer?
Bei einem Ratenkauf fallen zumeist Zinsen an, die das Gerät natürlich um den entsprechenden Betrag verteuern. Zudem muss man bedenken, dass das Gerät erst mit der vollständigen Begleichung des Kaufbetrages in den eigenen Besitz übergehen, sodass es während dieser Zeit auch nicht verpfändet oder weiterverkauft werden darf. Ansonsten ist der Handyratenkauf eine tolle Option, die von Nutzern immer öfter in Anspruch genommen wird.
[red]
Bildquelle:
- Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com